Die verzweifelten Zwanziger


 Hallo ihr Lieben,


in letzter Zeit höre ich das Thema immer öfter und kann nicht anders als einen Post zu schreiben, schließlich geht es mich auch etwas an.
Ich bin Anfang zwanzig und total unter Stress. Für alle älteren Leser unter euch hört es sich vielleicht komisch an, aber es ist so. Eigentlich ist der Stress auch schon wieder vorbei, da ich meine Entscheidung längst gefällt habe.

Unsere Mütter hatten in unserem Alter schon 1-2 Kinder, Ehemänner und einen Bausparvertrag. Ich habe 1-2 Katertage die Woche, Exfreunde und einen Handyvertrag, den ich überteuert abbezahle. Kinder oder zuhause sitzen waren für mich keine Option und jetzt ist der Zug abgefahren, jetzt bin ich in den Tweenties und muss sie leben. Keinen Freund zu haben und den Fokus auf eine Karriere zu legen entscheidet man irgendwann, wenn man es gar nicht merkt. Und die Erkenntnis, dass man sich entschieden hat, kommt dann irgendwann.




Mich beschleicht so langsam das Gefühl. Ich sitze im Büro bei der Instyle zusammen mit nur wunderbaren Single-Frauen. Wir haben alle den Blick nach vorne gerichtet und sind auf unsere Zukunft gespannt. Und jeder hat diese Freundinnen mit Bausparverträgen und einem Bilderbuch Freund. Klar kann man auch versuchen alles unter einen Hut zu bekommen, schaffen sicher auch einige, nur leben die dann gedanklich schon in den Dreißigern.

Die Zwanziger sind doch auch zum Spaß haben, Fehltritte zu machen und sich selbst versuchen. Soll jetzt nicht heißen, dass Leute in festen Händen all das nicht hätten. Es ist nur so, dass man irgendwann in dieser Zeitspanne Entscheidungen trifft, die einem erst viel später bewusst werden.




"Werde ich jemals Mann und Kind haben?", "Wird er damit klar kommen, dass ich trotzdem Karriere mache?", oder "Eigentlich will ich keine Kinder mit ihm, lieber einen guten Job und ein schönes Haus!". Das sind Themen, an die habe ich mit 18 nicht mal im Traum gedacht. Jetzt schon, weil dieses verfluchte Nachdenken, über was wohl kommen mag,  mich wahnsinnig macht.




Schluss damit. Gut, dann sind meine Zwanziger eben geprägt von wilden Partys und meinem Ehrgeiz nicht sesshaft zu sein und alles andere muss hinten anstehen. Ob mit Mann, Hund, Kindern oder ohne alles, meine Entscheidung ist getroffen und die verzweifelten Zwanziger, in denen ich mich frage ob das jetzt alles so richtig war, verfliegen schneller als gedacht. Im Nu ist man in den Dreißigern und muss auslöffeln, was gekommen ist.


In diesem Sinne, nicht verzagen, morgen sind wir alt und grau und können uns genug aufregen.



Liebst,

Susi


Photocredit: Carla Janson

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