Personal: Der Ernst des Lebens

Gestern war ich gefühlt noch das kleine Mädchen mit den Zöpfen wie Pipi Langstrumpf und heute muss ich mich mit dem Ernst des Lebens beschäftigen. Wer auf dem Schulhof ein Tor erzielte war ein Held, doch jetzt  wird man daran gemessen wie gut man mit Exel Tabellen umgehen kann. Wann ist das eigentlich alles passiert und wo war ich da?


Photocredit: Carla Janson


Haben wir eigentlich einen Plan vom Leben, frag ich mich? Von den ganzen umschmusenden Institutionen wie Kindergarten oder Kita, Grundschule und weiterführende Schule wird einem vorgekaut, wann und wo man was zu tun hat und das Montag bis Freitag. Nach dem Abschluss kommt dann dieser kurze Ausflug in so was wie das „Leben“, in dem man einen Abstecher nach Australien macht oder in Neuseeland umher wandert. (Hab ich auch gemacht) Zurück in Deutschland dann, den Kopf voller Träume, folgt ein Studium meistens. Wenn man da noch nicht so ganz weiß, was es werden sollte, nimmt man zur Not BWL. (Sorry an die BWLer) Ist eigentlich ein ziemlich schwammiger Ausdruck für irgendwas, mit dem man später in ziemlich viele Jobs reinrutschen kann. 4 Jahre Studium also, bei dem auch wieder das meiste vorgegeben ist, Termine gesetzt und Credits erreicht werden müssen. Und dann platzt diese Blase einfach so. Peng. 


Mit dem Abschluss von der Uni gibt es einen Knall und das wahre Leben steht vor einem. Die Leute die sich für einen Master entscheiden erleben das Gleiche nur ein bisschen später. Auf der einen Seite bekomme ich Bauchschmerzen wenn ich daran denke. Zu gerne hätte ich einen Plan was die nächsten Schritte in meiner Bio wären. Welcher Job in welcher Stadt usw. Bisher kann ich darauf nur Fragezeichen in die Luft malen. Zu gleich beneiden mich viele, meistens BWLer, die direkt nach ihrem Studium in ein Unternehmen reingerutscht sind um genau meine Position. Ich habe keinen Plan. Alles oder alles andere ist möglich. Ich habe nichts was mich hält, verdreht oder einengt. So fühlt es sich wohl an frei zu sein. Allerdings auch arbeitslos. Wow! Bisher hatte ich relatives Glück und aus einer Situation ergab sich ein Praktikum oder eine Connection. Der Ernst des Lebens bedeutet auch seine eigenen Entscheidungen zu treffen und für sie einzustehen bzw. das erste Mal richtig alleine zu sein. Was ihr und ich daraus macht/mache ist ein wichtiger Step. 

OOTD: Oberteil& Rock H&M *// Schuhe und Tasche Steven Maiden *



Und ganz ehrlich: Ich fühle mich das erste Mal erwachsen. Weil genau jetzt eben niemand mir mehr sagt, welche Fächer ich belege soll und welche Leistungen ich noch erbringen muss. Jetzt geht es nur um einen selbst und was man aus seinem Leben machen will. Diese Schwerelosigkeit, die mir nachts ziemlich zusetzt, kommt vielleicht nie wieder. Also habt keine Angst vor ihr, sondern genießt es. Ihr seid vielleicht das letzte Mal im Leben total planlos.

Liebst, Susi





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