Zwischen Heimweh und Fernsucht

So weit das Auge reicht nur Nichts. Es riecht nach Kuhmist und er Wind weht so stark, dass man Ohrensausen bekommt. Immer dann weiß ich, dass ich zu Hause bin.




Dieses "Zu hause sein" ist bei mir wirklich nicht ganz einfach zu erklären. Denn wo ich geboren, groß oder erwachsen geworden bin unterscheidet sich zu dem, wo ich jetzt lebe oder mich aktuell befinde. Zähle ich es einmal kurz hinter einander auf ist es wie ein Ping Pong Spiel über eine Deutschlandkarte. Trotzdem gibt es ein erstes zu Hause. Und auch wenn ich große Städte liebe und sie spannend und aufregend finde, gebe ich es zu: Ich bin ein Landei! Ich bin nicht in Hamburg geboren, wie ich es oft sage, weil sonst jeder nur Bahnhof versteht, sondern in Oldendorf. Ich war der 1000 Einwohner und schnell auch weg mit samt meiner Familie.
Trotzdem steht hier das Haus das ich liebe. Groß und aus Backstein, wie hier im Norden so alles. Ein Garten so riesig, dass Kühe darin grasen könnten (eines Tages vielleicht) und eine Veranda zum lesen und verweilen. Es ist ein Träumer-Haus. Hier ist die Zeit stehen geblieben- zumindest für mich. Ich komme nur noch selten her, aber es ist wie Entspannung pur. Kein Lärm (außer Schafe), keine Verpflichtung (außer Kaffee trinken mit den Nachbarn) und keine Hektik (außer Abends beim Tiere füttern). Auszeit von der Großstadt tut gut. Und manchmal, gerade in mitten der Hektik bekomme ich Heimweh nach dieser Stille.

Ich bin froh ein Landei zu sein. 

Man sagt mir irgendwie immer, dass Stadtleute Überlebenskünstler sind, zwischen all den Massen und dass sie das wahre Leben leben. Mag sein, aber zu wissen, was Stille ist gibt mir viel mehr, als jeder Stadtrummel es überhaupt könnte.




Allerdings kann ich es auch nicht zu lange oder gar für immer. Meistens, wenn ich an den einsamsten Orten bin, wo es so unendlich leise ist, denke ich, wie klein ich bin auf der Welt und wieviel ich noch sehen muss, um zu begreifen, wer ich bin und was ich will. Fernweh nennt man das. 

Kennt ihr das, wenn ihr depressiv werdet, weil Nichts zu tun ist? Wenn man schon Löcher in die Luft starrt oder man sich erwischt wie der Kopf die wirrsten Gedanken spinnt? Dann ist es höchste Zeit wieder etwas zu tun: Land-Auszeit beendet! Gerade jetzt über die Feiertage gibt es so manche Luftlöcher, denn man weiß einfach nicht wohin mit seiner Freizeit, neben all dem Festtagsessen und Familienausflügen. Es bleibt genügend Zeit um Nichts zu tun, oder um aus Langeweile durch zu drehen! Keine Panik! Für alle, die wie ich nie still sitzen können und lieber eine zu lange to-do-Liste besitzen, als Däumchen zu drehen kommen hier:


Top 5 Dinge, die man über Ostern tun kann und die nichts mit Eiern zu tun haben:


1. Die Wirtschaft ankurbeln! Ist immer mein liebstes Thema und nie enden wollende Leidenschaft: Shoppen! Aber bequem vom Sofa aus geht das natürlich über die Festtage auch UND vor allem, wenn es Prozente gibt, denn: Es ist GLAMOUR SHOPPING WEEK! Bedeutet soviel, wenn ihr euch die aktuelle Glamour Ausgabe am Kiosk kauft, bekommt ihr automatisch einen Code auf eurer eigenen Karte im Heft dazu, mit dem ihr u.a. bei Asos, Deichmann, About You, Barbor, Hunkemöller usw. unterschiedliche Angebote bekommt. Also nichts wie los: Einkaufswagen füllen und Schnäppchen jagen!

2. Reise planen! Der Mai ist der Monat aller Feiertage- Pfingsten, Fronleichnam und Himmelfahrt. Quasi die Einladung über ein langes Wochenende wegzufahren. Ich liebe Kurztrips in neue Städte, die gerade lange genug gehen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Aber geplant werden will jetzt, sonst ist nämlich schon alles ausgebucht und last-miaute Schnäppchen sind häufig jetzt schon rar. In den kommenden Tage verrate ich euch hier meine Reisetipps für den nächsten Städtetrip, denn meine kommende Reise steht auch schon bevor. 

3. Romantisch werden! Ich bin Liebhaber von alten Dingen. Bücher aus Bibliotheken, Vintage-Kleidung und Filme, die flimmern: All das hat irgendwie Charme. Und genauso finde ich Briefe wunderbar. Vor allem Liebesbriefe. Letztens erst habe ich neben einer Reihe Tagebücher auch einige Schnulzen wieder gefunden- aus der 5. Klasse. Himmel! Höchste Zeit wieder einen Teil Romantik in die heutige Zeit zu bringen und einen ernst gemeinten Brief zu verfassen. Wenn er nicht an einen Gentleman geht, dann vielleicht an eine gute Freundin oder einen lange nicht mehr gesehenen Bekannten...


Photocredit: Privat


4. Kennst du schon...? Mittlerweile finde ich auf Netflix keine guten neuen Sendungen mehr und alle neuen Staffeln lassen auf sich warten. Deshalb habe ich angefangen eine Liste anzusammeln mit Filmen, "die man in seinem Leben gesehen haben muss". Ebenfalls ist dieses Genre empfehlenswert für Bücher! Gerade immer, wenn die Oscars waren, fallen mir so gute alte, neue Filme vor die Füße, die ich vorher nicht beachtet habe. Fangt an, euch eine solche Liste anzulegen und ihr seit die kommenden 100 Jahre beschäftigt. An Feiertagen, wenn man vollgegessen auf dem Sofa sitzt, passt ein guter Film perfekt dazu!

5. Spiel mir ein Lied! Feiertage sind die Zeit die Dinge zu tun, für die man wirklich sonst keine Zeit hat, oder die immer hinten an stehen. Wie zum Beispiel eine neue Playlists, die euch gut tun wird. Letzte Woche saß ich mit Freunden zusammen und habe eine Playlist erstellt mit jeweils einem bis drei Lieblingsliedern pro Person. Und genauso könnt ihr es jetzt perfekt tun: Mama, Papa, Geschwister und Verwandte fragen, Lieder auf Playlists laden und Neues entdecken! Ich nutze sie jetzt gleich zum Laufen gehen durch die Weiden. 

Was immer ihr tut, habt ein schönes Osterfest! Langweilt euch nicht, denn Nichts tun, kann auch mal gut tun! Eine fröhliche Eiersuche,

Liebst,
Susi




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