Fashion Weak!

Wir müssen dringend aufpassen, dass aus Fashion Week nicht Fashion Week wird, wenn das so weiter geht!

Zusammenfassung meiner Woche in Bildern: Super Essen, schöne Partys und coole Looks!

Endlich schaffe ich es auch meinen Senf zur letzten Berliner Fashion Week dazu zugeben. Was alles im Detail auf den einzelnen Shows gezeigt wurde und welcher Designer ins Schwarze getroffen hat, lest ihr bei fashionstreet-berlin, den Blog, für den ich ebenfalls schreibe.
Im Anschluss folgte meine stressigste Woche, mit sämtlichen Abgaben, Präsentationen und Klausuren. Und jetzt ist mein Kopf wieder mit anderen Dingen beschäftigt. Früher war auch irgendwann mal Schluss, einfach mal eine Zeit, in der man an nichts denken musste. Aber das ist irgendwann mal gewesen.

Zurück zur Fashion Week. Ihr wisst ich liebe Berlin und all seine verrückten Orte und Facetten. Berlin hat einen Stil, voller ranziger Ecken und bunten Menschen, den man entweder mag oder hasst. Klar gibt es auch glamouröse Momente, wenn man ins KaDeWe stolziert, oder die schicken Hotels auf der Friedrichstraße bewundert, aber das ist nicht wirklich Berlin. Und genau das ist das Problem. Zweimal im Jahr kommen alle möglichen Leute aus Deutschland und den umliegenden Ländern nach Berlin um zu scheinen. Die Straßen rund um die Main-Location werden zur Stresststyle-Arena und Gucci-Slippen treffen auf Max Mara Mäntel, gleich da, wo sonst Bauarbeiter in Latzhosen arbeiten. Der Berlin-Chic wird für eine Woche außer Gefecht gesetzt und stattdessen strömen Luxus und Highclass Labels durch die Straßen. Vintage war einmal und der Mauerpark Flohmarkt ist jetzt Nebensache!Und genau das ist das Problem.

Hose - H&M, Tasche&Schuhe - Topshop, Brille - &other stories

Dienstags war ich zu einem Interview auf der Premium Messe bei Liebeskind, einer Marke der es eigentlich ganz gut geht und die viele kennen. Ich fragte die Marketing Chefin, wie sie von ihrer Position aus den Ruf der Fashionweek sieht und was passieren kann/muss in Zukunft. Und dann kommt das, was immer kommt: „Berlin sollte man nicht vergleichen mit Mailand oder Paris. Es ist eben was Eigenes!“ 

Also ist Berlin im Klartext ungeeignet für all den Glamour? Dieses „nicht-vergleichen“ führt ja gerade zu Vergleichen und guckt man sich die Front Rows in Mailand im Verhältnis an, ist wohl alles klar. Während bei uns Ex-Bachelor Kandidaten sitzen, reiht sich in Paris und Co. alles was Rang und Fashion-Namen hat aneinander auf.

Fashion Week Tag 4 in Hose&Top - H&M, Tasche - Topshop, Schuhe und Schmuck - Vintage

Ich weiß noch genau vor einem Jahr, als die Fashion Week im Kaufhaus Jahndorf statt fand und alle Gäste die unebenen Treppen des rustikalen Gebäudes mit den unverputzten Wänden hochsteigen musste: The Ladys were not amused! Die grellen Pfennigabsätze knickten um, Nasen wurden gerümpft und es räumte immer wieder „typisch Berlin!“ durch die Luft.Und genau das ist das Problem!Wer viel erwartet und etwas anderes bekommt, will es oft nicht wahrhaben! Berlin ist nicht Mailand. Punkt. Ende. Aus. 

Favorite Colors of the Week! Baby-Blau und Pink!

Um sich großen Trends zu widmen, braucht man nicht auf die Berliner Fashion Week zu gehen, da haben andere Städte einfach mehr zu sagen.
Was ist also die Lösung? Zu akzeptieren, dass Berlin zu unbedeutend ist oder einfach seine Erwartungen runter zu schrauben? Was wäre zum Beispiel, wenn die Fashion Week nach München zieht, in eine Stadt mit Geld? So kann es jedenfalls nicht weiter gehen. Die Welt schmunzelt und Berlin hat das definitiv nicht verdient. Die paar wenigen Designer, die es in den Modesalon, der von Vogue unterstützt wird, geschafft haben, können sich auch nicht wirklich ausruhen. 

Cheers! Kurz vor der Marc Cain Show in Zara, H&M und Topshop!

Klugscheißen hat noch Niemanden genützt und immer alles schlecht reden auch nicht, deshalb hier mein Vorschlag: Ein neuer Plan muss her! Und lasst Berlin, Berlin sein! Weitere Ideen stelle ich gerne einem "Rettet-die-deutsche-Fashion-week-Komitee" vor. 

Liebst,
Susi